19. Oktober 2023

Während ich genusserpicht am 14. Oktober in der Hotelsauna lümmelte und den Stirnschweiß auf mein Knie tropfen ließ, starb in Berlin Klaus Höpcke, was ich erst heute erfuhr aus einer Zeitung, die ich nur zweimal im Jahre lese: wenn Buchmesse ist. Nun denn, meine Trauer hält sich in recht überschaubaren Grenzen, aber mir fällt ein, dass ich ihn einmal selbst erlebte. Es war in Erfurt und er schulte uns, die wir uns für Schriftsteller hielten. Wir hörten von ihm über die Verlogenheit von Erich Loest, der immer behauptete, nicht gedruckt zu werden. Höpcke fütterte uns mit gigantischen Auflagezahlen, die Loest als Loest und unter seinen drei Pseudonymen erzielte (mit entsprechender Kohle auf der Einnahmeseite). Loest schrieb sogar für die „Sybille“. Eine Kollegin aus grauer Vorzeit geriet, wenn sie den Namen Höpcke hörte, in Wallung. Das war aber schon nach 1990, als der Mann, den Loest mutig „Regierungskrimineller“ nannte, im Erfurter Landtag umherlümmelte.


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