8. März 2020

Es gibt Menschen, die am 8. März an Clara Zetkin denken. Es gibt Menschen, die denken sogar eine Woche vorher schon an sie und dürfen dann einen Gastbeitrag in der WELT veröffentlichen. In dem sie die Frage stellen, ob der Tag gut gewählt ist, weil doch Zetkin eine Stalinistin war und sogar Chefanklägerin in einem Moskauer Schauprozess. Die Weisheit wie fast alle anderen seiner Weisheiten hat Autor Michael Kaste offenbar von WIKIPEDIA, wo sich auch das Jahr 1922 für den Prozess findet, allerdings nur das Wort Anklägerin, den Chef hat Kaste hinzuerfunden. Natürlich bleibt er die Erklärung schuldig, wie eine ausgebildete Volksschullehrerin Anklägerin werden konnte. „Moskauer Schauprozesse“ gab es erst, als Zetkin schon drei Jahre tot war. Astreine Recherchen sind nicht jedermanns Sache. Immerhin hat der MDR, nicht Kastes MDR AKTUELL, auch eine Sendung „Clara Zetkin – die Unbestechliche“ im Angebot. StalinistInnen-Balsam??


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