12. April 2020

Dass dies der erste Ostersonntag sein würde, an dem meine Mutter nicht am Mittagstisch sitzt und sich sogar ein Schlückchen Rotwein einschenken lässt, dessen Rest ich dann austrinken muss, war absehbar. Dass wir ganz allein sein werden, nicht. Kein Kind, kein Enkel, Oma ohne Uroma und abends erklärt Bill Gates, der Experte für Pandemien, dass das nächstes Ostern womöglich immer noch so sein wird, aber wir sollten vielmehr online tun. In den ärmsten Ländern wird womöglich auf dem brutalstmöglichen Weg das Bevölkerungswachstum gestoppt. Online Urlaub machen ist aber definitiv Scheiße. Im virtuellen Buschenschank kann man sich womöglich zuprosten, aber man rückt nicht zusammen, wenn noch ein Platz fehlt, man trifft auch nicht die, die man jedes Jahr trifft. Wann werden die ersten Frauen von den Balkonen springen, nachdem sie acht Wochen nicht beim Frisör waren und sich morgens im Spiegel nicht erkannten? Und nachher ist nichts mehr wie vorher.


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