29. Juli 2020

Als der Schwede Eyvind Johnson 1974 gemeinsam mit seinem Landsmann Harry Martinson den Nobelpreis für Literatur zugesprochen bekam, war er in der DDR bekannter als im Westen, dessen Weltoffenheit in dieser Hinsicht bis heute eher der bekennenden Lippenkirche angehört als dem wirklichen Leben. Der arbeitsteilig auf skandinavische Literaturen spezialisierte Hinstorff-Verlag Rostock veröffentlichte schon in den sechziger Jahren eine Reihe Johnson-Bücher (am Ende waren es sieben) und das dünnste, die „Winterreise“, las ich im Oktober 1971, bevor ich unfreiwillig selbst nach Rostock geriet, um dort einige Winterreisen zu absolvieren und zwar in Uniform. Am 29. Juli 1900 ist Johnson geboren, am 25. August 1976 gestorben. Bis heute las ich nichts wieder von ihm und in meinem kombinierten Polen/Schweden-Regal (zufällig von IKEA) steht nur ein einziges seiner Bücher: „Die Nacht ist hier“. Auch das muss wohl noch etwas warten, ehe ich es heraushole.


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