18. Januar 2019
Aus gewöhnlich schlecht unterrichteten Kreisen verlautet, dass nachlässig werdende Schreiber von Tagebüchern etwas verheimlichen. Ich für mein Teil verheimliche so ziemlich alles in meinem Tagebuch, was mein privateres Leben betrifft. Wenn ich beispielsweise mit Sodbrennen zu ringen habe, weil ich von den Weihnachtsplätzchen einfach wieder einmal zu viele genascht habe, die seit Anfang Dezember im Backstudio meiner Gattin entstanden, dann ist das keine Nachricht für die weite Netzwelt, auch wenn ich weiß, dass höchste berühmte Schriftsteller den Vollzug sexueller Handlungen innerhalb und außerhalb ihrer jeweiligen Ehe gern für die Nachwelt festhielten, wenn auch nicht immer unter Verzicht auf Kürzel. Also ich will damit sagen, dass ich mich natürlich Tag für Tag aufregen könnte über fast alles. Aber wenn schon regelmäßiges Wein-Trinken mein Leben verkürzt, soll Empörung nicht noch hinzutreten. Selbst wenn die Bayern wieder ewig gewinnen.