30. April 2020
Darf ein Kommunist mit fest haftender Klassenkampfmoral eine Corona-Maske tragen, die von ausgebeuteten Frauen in Indien genäht wurde im 14-Stunden-Tag? Das wäre einmal eine Frage, die auch ohne Virologen-Beitrag geklärt werden könnte. Dürfen Feuilletons, die nicht über Theater, nicht über Konzert, nicht über Ausstellung berichten können, selbständig auf die Idee kommen, wenigstens vorübergehend mehr über Bücher schreiben zu lassen, es müssen auch nicht immer die üblichen Hype-Schwarten der üblichen Bestsellerlisten oder der jüngsten Long-List sein? Ich kann an Eides statt versichern, dass Bücherlesen im Homeoffice sehr gut geht, über Bücher und ihre Autoren, die auch Autorinnen sein dürfen, schreiben, selbstredend auch. Weil der April heute zu Ende geht, etwas zum April, von Martin Stephan: „Bevor es richtig Sommer wird, passiert es in manchen Jahren, dass der April schon sonnenhell und sommerheiß sich gibt.“ In manchen, ja.