30. September 2023

Als der Kritiker Arthur Eloesser im Juni 1901 neben anderen das Buch „Camera obscura. Fünf Geschichten“ besprach, im Verlag Georg Weiß Heidelberg erschienen, lebte sein Verfasser noch: Ferdinand von Saar, ein Österreicher, am 30. September 1833 geboren. Fünf Jahre später, am 23. Juli 1906, erschoss er sich vor seinem Handspiegel nach erfolgloser Krebsoperation. 1908 erschien eine zwölfbändige Werkausgabe von ihm, der sich vor allem mit einigen seiner 32 Novellen etwas Nachruhm sicherte. Als Dramatiker sah er sich am Anfang, scheiterte aber damit gründlich. „Saar war immer zwischen zwei Zeiten, Mensch des Untergangs und des Übergangs“, schrieb Eloesser später in seiner zweibändigen Literaturgeschichte. DDR-Leser lernten ihn mit „Leutnant Burda“ (bb-Buch) kennen, mit „Die Steinklopfer“ (Insel-Bücherei), mit „Requiem der Liebe“ (Sammlung Dieterich“ und zuletzt noch mit „Novellen aus Österreich“ in der „Österreichischen Bibliothek“.


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