4. Juli 2018

Schriftsteller, die mit 92 immer noch keinen vernünftigen Literaturpreis bekommen haben außer der silbernen Ehrennadel des Anglerverbands für einen Regionalkrimi, in dem ein Kormoran-Mörder von einem Richter, dessen Bruder Forellen züchtet, mangels Beweisen freigesprochen wird, nennen Schriftsteller, denen im Abstand weniger Jahre alle wichtigen und etliche weniger wichtige Preise zufallen, gern Preisabwurf-Stelle. Die Nachricht, der diesjährige Georg-Büchner-Preis falle an Terézia Mora, ließ mich sofort meinen betreffenden Archiv-Ordner hervorziehen: Mora bekam erst den Ingeborg-Bachmann-Preis, später den Deutschen Buchpreis und jetzt also diesen. Das ist ihr zu  gönnen. „Kopf unter Wasser“ heißt der älteste Text über sie, den ich finde, gedruckt im SPIEGEL am 4. Oktober 1999. Der SÜDDEUTSCHEN antwortete sie 2004 auf die Frage „Wann stehen Sie eigentlich auf?“ so: „Wenn ich wach bin, stehe ich auf.“ Sie hatte damals 5 Meter zum Schreibtisch.


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