9. November 2918

Ja, Herr Professor, wir haben heute eine solide Auswahl an Gedenkanlässen. In den oberen Klassen könnte man schon etwas geschichtsphilosophisch werden, was sich so alles auf ein Datum ballt. Das Ereignis wählte sich bisweilen sogar haargenau dieses Datum. Vor Jahresfrist gedachte ich des 199. Geburtstages von Iwan Turgenjew, worauf selbst für umgeschulte Regieschul-Absolventen ziemlich messerscharf folgt, wessen ich heute gedenke. Ich tue das aber nicht zu Hause, weil ich mich in Gegenden befinde, die mir bis dato eher unvertraut waren, wenn ich absehe von den Bad Hersfelder Festspielen, die sich im weiteren Einzugsgebiet ereignen. Nun denn. Am Sonntag bin ich wieder zu Hause und lüfte das Geheimnis meines morgigen Schweigens. Vor hundert Jahren starb Guillaume Apollinaire, von dem ich, irgendwann schrieb ich davon, eine ungarische Ausgabe besitze und die Erzählungen „Der gemordete Dichter“. Die Titelerzählung war einmal sensationell „hypermodern“.


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