20. März 2019

Ich müsste mich selbst bedauern, dass ich die taz nur dann lese, wenn sie eine literataz enthält, was nicht sehr oft im Jahr passiert. Heute beispielsweise schreibt ein Jens Uthoff auf der Seite 20, dass der Interzone-Sänger Pudelko ohnehin Fan des österreichischen Schriftstellers Wolf Wondratschek war. Laut Lexikon ist Wondratschek in Rudolstadt in Thüringen geboren, welches sich „Schillers heimliche Liebe“ nennt und zweifelsfrei nie zu Österreich gehörte. Faktentreue ist, das freilich weiß ich, ein eher konservatives Projekt und gilt links als spießig. Steffen Grimberg, den ich leider nicht kenne, nur Klaus Grimberg ist mir bekannt, orakelt in selbiger taz über den Abgang eines der FAZ-Herausgeber und benutzt bei der Gelegenheit die sehr hübsche Formulierung „Binnenpluralität im eigenen Blatt“. Dergleichen irritierte mich einst am „Freitag“, als der noch nicht „derfreitag“ hieß und der Homogenisierung a la Jakob Augstein noch ahnungslos tapfer entgegen blinzelte. Wie ich.


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