16. April 2019

Unfassbar: Notre-Dame in meterhohen Flammen. Die allerersten Fotos, die ich in Paris machte, es war am 17. Mai 2002, waren wie selbstverständlich Fotos von Notre-Dame. In jungen Jahren las ich gefesselt buchstäblich bis zur letzten Seite Victor Hugos „Notre-Dame von Paris“. Im Register steht der Roman als Nummer 500 unter dem Datum des 24. Oktober 1968. Natürlich sah ich Anthony Quinn als Glöckner, Charles Laughton als Glöckner. Unfassbar: Notre-Dame, wie man die Kathedrale kennt, ist nicht mehr. Eigentlich wollte ich heute wenigstens einige Zeilen zu Anatole France schreiben, Heinrich Mann zitieren, Richard von Schaukal zitieren, an meine Dissertation denken, für die ich beinahe einen France-Roman als Material verwendet hätte, weil er Fortschritt thematisierte. Vom Quartier Latin her fotografierte ich am 16. Mai 2003 erneut Notre-Dame, fast auf den Tag ein Jahr später: der hintere Turm, der gestern einstürzte, fast genau in der Bildmitte.


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